Geschäftsreiseausgaben in Europa werden 2026 deutlich steigen
Trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen und politischer Unsicherheiten zeigt sich der Geschäftsreiseverkehr in Europa weiterhin bemerkenswert widerstandsfähig. Zumindest die Ausgaben werden 2026 deutlich wachsen, wie auf der GBTA + VDR Europe Conference in Hamburg verkündet wurde.

Laut dem aktuellen "GBTA Business Travel Index Outlook" werden die Ausgaben für die Geschäftsreisen der Europäer im Jahr 2026 voraussichtlich 389,9 Milliarden Euro erreichen, was einem deutlichen Anstieg von 8,2% gegenüber 2025 entspricht. Die Prognosen bleiben dabei auch für die nächsten Jahre optimistisch: 2027 wird ein Anstieg der Ausgaben auf 414,5 Milliarden Euro und 2028 sogar auf 441,6 Milliarden Euro erwartet.
"Die Daten bestätigen, was viele in der Branche bereits selbst erfahren: Die Unternehmen investieren weiterhin in Geschäftsreisen als Katalysator für Wachstum, Innovation und Vernetzung. Gleichzeitig sind Nachhaltigkeit und ein positives Reiseerlebnis nicht mehr optional, sondern unerlässlich. Die europäischen Unternehmen und Geschäftsreisenden gehen mit gutem Beispiel voran und fordern verantwortungsvolle, produktive und wirkungsvolle Reisen", erklärt Suzanne Neufang, CEO der GBTA.
Im Jahr 2025 werden voraussichtlich 88% der europäischen Geschäftsreiseausgaben auf Westeuropa entfallen, während der Anteil der Schwellenländer lediglich 12 % beträgt. Die sechs größten europäischen Geschäftsreisemärkte im Jahr 2025 – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande – repräsentieren zusammen etwas mehr als 241,5 Milliarden Euro. Dies entspricht 17,7% der für 2025 geschätzten weltweiten Ausgaben von 1,36 Billionen Euro.
Wie die Europäer beruflich reisen
- Laut der GBTA-Umfrage belaufen sich die durchschnittlichen Kosten einer Geschäftsreise in Europa im Jahr 2025 auf 850,70 Euro. Dabei stellt die Unterkunft den größten Kostenfaktor dar - gefolgt von Verpflegung und Flugkosten.
- Besonders auffällig: Geschäftsreisende in Großbritannien geben mit 1.305 Euro pro Reise am meisten aus, während die durchschnittlichen Ausgaben in Polen und Schweden mit 639 bis 646 Euro pro Reise am niedrigsten sind.
- Generell schätzen die Europäer ihre Geschäftsreisen weiterhin sehr: 83% stimmen zu, dass sie sich lohnen, um Geschäftsziele zu erreichen.
- 77% der europäischen Geschäftsreisenden geben an, im Jahr 2025 genauso viel oder sogar mehr zu reisen als im Jahr 2019.
- Die durchschnittliche Dauer einer Geschäftsreise mit Übernachtung beträgt 3,1 Nächte.
- Treueprogramme spielen für 81% der europäischen Reisenden eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Transport und Unterkunft.
- Lediglich 40% sagen, dass sie sich bei der Nutzung von KI zur Buchung ihrer Reisen wohlfühlen – der niedrigste Wert weltweit.
- Die Europäer kombinieren auch seltener (57%) Geschäfts- und Privatreisen als beispielsweise Reisende aus Nordamerika (68%) oder Asien (70%).
- Dafür nutzen europäische Geschäftsreisende häufiger die Bahn: 38% geben an, auf ihrer letzten Reise mit dem Zug unterwegs gewesen zu sein - verglichen mit nur 8% in Nordamerika und 4% in Lateinamerika. (red)



